Hermann Kasten (* 22. August 1885 in Unseburg; † 5. Februar 1933 in Staßfurt) war ein sozialdemokratischer Politiker und ein Opfer des Nationalsozialismus.
Kasten absolvierte eine Lehre als Maler und war von 1912 bis 1929 selbstständiger Malermeister in Schönebeck.
Bereits 1903 trat er der SPD und den freien Gewerkschaften bei. Auf lokaler und regionaler Ebene übernahm er vor dem Ersten Weltkrieg verschiedene Ämter in der Partei. Im Jahr 1917 trat Kasten zur USPD über und kandidierte für diese Partei 1920 vergeblich zum Reichstag. Auf der kommunalpolitischen Ebene war er von 1919 bis 1929 unbesoldeter Stadtrat in Schönebeck.
Im Jahr 1922 kehrte Kasten zur SPD zurück. Für diese Partei war er von 1923 bis 1933 Mitglied des preußischen Landtages. Außerdem war er seit 1925 Mitglied im Vorstand des Reichsstädtebundes. Von 1929 an war Kasten erster Bürgermeister der Stadt Staßfurt. Als solcher versuchte er durch das Verbot von nationalsozialistischen Umzügen, das Vordringen der NSDAP zu schwächen. Noch Anfang 1933 ließ er einen Aufmarsch der SA verbieten.
Die örtliche Presse der NSDAP griff Kasten scharf an. Von dieser Propaganda beeinflusst schoss ein Gymnasiast und SA-Mitglied mit einem Revolver auf den Bürgermeister, der seinen Verletzungen erlag. Anlässlich der Beerdigung von Kasten kam es zu einer Massendemonstration der örtlichen SPD-Anhänger.
Quelle: Wikipedia