Rudi Escher, unser ältestes Mitglied im Staßfurter SPD Ortsverein und im Salzlandkreis hat uns am 6. Februar 2011 im Alter von 91 Jahren für immer verlassen.
Rudi wurde am 30. Juli 1919 in Atzendorf geboren.
Rudis Vater, Wilhelm Escher war ein engagierter SPD-Politiker im Atzendorfer Gemeinderat, im Landratsamt, Schöffe beim Gericht in Naumburg und fast Bürgermeister von Atzendorf. Nach Schule und Lehre musste Rudi in den 2. Weltkrieg nach Russland ziehen. Nach Lazarett und Gefangenschaft kam er
auf ein Gut in Schleswig-Holstein zum Arbeitsdienst. Dort lernte er seine Frau Christa kennen. Gemeinsam zogen sie zurück in Rudis Heimat nach Atzendorf. Hier empfing man ihn wie einen Aussiedler und nicht wie einen ehemaligen Atzendorfer.
Rudi ließ sich aber nicht unterkriegen. Als Zimmermann arbeitete er im Schacht 6 des Staßfurter Kalibergbaus. Im Gemeinderat war er als Parteiloser vertreten. Versuche, ihn in die SED zu holen, quittierte er mit dem Austritt aus dem Gemeinderat.
Erst 1994 trat Rudi dem SPD Ortsverein Atzendorf bei.
Mit seinem Wissen unterstützte er die Atzendorfer SPD-Genossen nach der Wende bei politischen Entscheidungen. Gemeinsam mit seinem Vater Wilhelm rettete er die Atzendorfer SPD-Chronik, die von Andreas Hormann und später von seinem Vater Wilhelm fortgeschrieben wurde, vor der Vernichtung durch die Nazis und Kommunisten.
Heute befindet sich diese Chronik zur dauerhaften Aufbewahrung in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn.